Von Apfelprinzessinnen, Kletterpiraten und Jazz-Polizisten
„Apfel-Fest und flüssig“ lautet das Motto am 22.10. in Homberg/Ohm. Und wer dieses ganz besondere Stadtfest kennt, der weiß: Hier kommen große und kleine Gäste auf ihre Kosten, hier kann man shoppen und genießen, hier trifft man Menschen für einen kleinen oder ausgedehnten Plausch, hier kann man staunen und gewinnen. „Wir haben wirklich so viele Angebote und Möglichkeiten in unser Fest gepackt – da reicht ein Tag kaum aus!“, verspricht Michael Metz vom Homberger Gewerbeverein.

Gemeinsam mit seinen Mitstreitern im Vorstand und dem erweiterten Orga-Team hat er in den letzten Wochen, eigentlich Monaten, daran gefeilt, dass neue und alte Highlights die richtigen Plätze haben, sich die Programmpunkte gut ergänzen und die Besucher einen abwechslungsreichen Tag haben. Und der fängt früh an in der Ohmstadt:
Die Krönung der Apfelprinzessin
Den Markt eröffnet der Gewerbeverein um elf Uhr auf der Kamax-Kultur-Bühne, die prominent auf der Hauptmeile des Festes, der Frankfurter Straße in der Homberger Innenstadt, zu finden ist.

Michael Metz wird gemeinsam mit Apfelkönigin Lea die ersten Gäste begrüßen, auf die bereits da eine erste große Überraschung wartet: die Krönung der Apfelprinzessin. „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, eine junge Frau zu finden, die der Apfelkönigin Lea I während ihrer Amtszeit unterstützend zur Seite steht“, gibt Stephanie Viehl vom Vorstand bekannt. Um welche junge Dame es sich dabei handelt, ist derzeit noch Hombergs Stadtgeheimnis Nr. 1 – wer allerdings am 22.10. pünktlich um elf auf dem Stadtfest ist, wird Zeuge, wie es gelüftet wird.
Direkt im Anschluss an dieses erste Highlight des Tages treten die Tanzgruppen des Fitnessstudios „TopFit“ auf. Darauf freuen sich schon viele Gäste, und man darf in der Tat gespannt sein, was es da zu sehen geben wird.
Die große Bühne ist auch ein guter Ausgangspunkt zu den Attraktionen und Angeboten auf dem Stadtfest.
Verkaufsoffen bis 18 Uhr – große Tombola mit neuem Ohmtaler
Zum einen öffnen natürlich um zwölf Uhr mittags die ortsansässigen Geschäfte ihre Pforten: Herbst- und Wintermode, Literatur für die gemütliche Jahreszeit, köstliches Essen, Dekoration und Nützliches – nichts, was man nicht finden würde im vielfältigen Angebot des Homberger Einzelhandels.
Eine der augenscheinlichsten Ideen ist die große Tombola, an der sich alle Mitglieder des Gewerbevereins beteiligen und in der die Original Homberger Währung, der Ohmtaler, eine große Rolle spielt: Alle Geschäfte dekorieren mit übergroßen Ausgaben des Ohmtalers ihre Schaufenster auf dem Marktgelände. Wer mit offenen Augen flaniert und den Gesamtwert aller ausgestellten Ohmtaler zusammenzählt und das niedergeschriebene Ergebnis bis zum Ende des Stadtfestes in die große Lostrommel auf der Kamax-Kultur-Bühne wirft, der hat Chancen auf einen großen Gewinn: Ohmtaler im Wert von einmal 250 Euro und dreimal 100 Euro warten auf die Glücklichen, die wenige Tage nach dem Markt ermittelt werden und sich auf eine Runde Extra-Shopping-Spaß in Homberg freuen dürfen.
Markttreiben: Krammarkt und Kunsthandwerk
In der Stadt selbst herrscht selbstverständlich den ganzen Tag über ein buntes Treiben. Da ist zum einen der altbekannte und bewährte Krammarkt, dessen Stände zum Stöbern locken: Gewürze, Socken, Kurz- und Haushaltswaren, Bonbons und Schnuggel, Accessoires und Kleidung bieten die fliegenden Händler feil, die sich einen Tag lang in der Ohmstadt niederlassen. Zusätzlich zu diesem traditionellen Angebot haben sich die Macher des Stadtfestes in diesem Jahr noch ein zweites Marktstandbein geschaffen. „Gemeinsam mit Liane Kohn von der Alten Kelterei in Arnshain ist es uns gelungen, einen Kunsthandwerkermarkt aufzubauen, der von der Innenstadt bis zur Stadthalle führt“, freut sich die Stadtfestcrew auf eine weitere Augenweide: „Eine eigene, kleine Flaniermeile wird so entstehen, an der die Besucher hochwertige, wunderschöne Arbeiten bewundern und kaufen können“, beschreibt es Julia Braun-Seibert, ebenfalls Vorstands- und Orga-Team-Mitglied. Kreativer, hochwertiger Schmuck, wunderschöne, ausgefallen Deko-Artikel und regionale, handgemachte Lebensmittel sind nur einige der vielen Dinge, die man in Homberg/Ohm an diesem Tag anschauen und mitnehmen kann. „Mit Blick auf Weihnachten sollte man hier natürlich mit besonders offenen Augen schauen, denn der Kunsthandwerkermarkt bietet wirklich viele ausgefallen Ideen“, pflichtet Vereinssekretärin Laura Ferrara Carretas bei.

Dass man sich bei so viel schönen, ausgefallenen und liebevoll dargebotenen Shopping-Möglichkeiten zwischendurch auch einmal erholen muss, ist klar: Die Homberger Gastronomie hat einige spezielle Marktangebote vorbereitet, viele Stände im Marktgebiet locken mit den verschiedensten Köstlichkeiten, und natürlich wird auch das Schlosscafé seinen Tore öffnen. Dass dabei der Apfel – und zwar fest und flüssig – eine große Rolle spielen wird, versteht sich auf diesem Stadtfest fast von selbst!
Ganz viel Drumherum – die Musik:
„Das Homberger Stadtfest wäre aber nicht das Stadtfest, wenn es nicht ein reichhaltiges Programm drum herum gäbe“, führt Wolfgang Danzeisen vom Vorstand des Gewerbevereins aus. Und das „Drumherum“ hat es in sich:
Für alle zu hören sein wird die gute Musik, die der Gewerbeverein für seine Gäste ausgewählt hat: Auf der Kamax-Kultur-Bühne vor der Sparkasse spielt ab 13 Uhr die im Vogelsberg ansässige und sehr beliebte Band „Halb 6“, die eigens zum Stadtfest in großer Besetzung anreist. Die Musiker dieser Formation glänzen zum einen mit richtig gutgemachter Musik in Mundart – da lohnt sich genaues Hinhören auf jeden Fall – und mit oft ganz eigenen Versionen bekannter Songs, über die sich das Publikum immer wieder freut. „Hier ein wenig zu verweilen und den Jungs von „Halb 6“ zu lauschen, wird ein großes Hörvergnügen und kann ich nur wärmstens empfehlen“, so Michael Metz, der federführend für die musikalische Umrahmung des Festes zuständig ist.

Sein Ziel: „Wir möchten in jedem Jahr wechselnde Bands auf dem Fest haben, aber wenn jemand gut war, dann laden wir sie nach zwei drei Jahren gerne wieder ein.“ Und das gilt sowohl für die Vogelsberger Band als auch für eine Formation, die eigens aus der Hauptstadt in die Ohmstadt reist und für musikalische Eindrücke der besonderen Art sorgt: Die „Jazz-Polizei“ aus Berlin wird sich – alles andere als unauffällig – unter das Marktvolk mischen und jede Menge gute Stimmung und noch viel mehr Groove verbreiten. Als „Grüne Minna mit Musik“ laufen sie durch die Homberger Straßen, um allerdings eher für beste Laune als für Ordnung zu sorgen. Die Presse feiert die „Jazz-Polizei“ als virtuose Mischung aus Marching Band und Improtheater. Das preisgekrönte Trio verbindet so noch nie gehörte Interpretationen bekannter Titel mit Situationskomik, Klamauk- und Slapstick-Einlagen. Die Gäste erwarten schräge Jazzmusik, lustige Sprüche, Wahnsinnseinfälle und ganz viel Spaß. „Ich würde sagen, wer diesen Ordnungshütern begegnet, hat’s gut“, prophezeit Metz, der sich selbst schon diebisch auf diese Akteure freut.

Ganz viel Drumherum – die Ausstellungen:
Neben all dem bunten Markttreiben gibt es viel zu sehen auf dem Homberger Stadtfest. So zeigt der Arbeitskreis Dörfliche Kultur Kirchhain eine Dreschmaschine, die sich alte und junge Gäste genau anschauen können. „Dreschmaschinen kennen ja gerade die Kinder und Jugendlichen heute nicht mehr – obwohl wir ja eher im ländlichen Gebiet leben. Diesen Teil unserer Kultur kennenzulernen, ist sicher nicht uninteressant“, findet Wolfgang Danzeisen vom Stadtfest-Komitee.
Einen ganz besonderen Anteil an der ländlichen Kultur in Homberg/Ohm hat bekanntermaßen der Apfel, der dem Stadtfest ja sogar seinen Namen gibt.
Auch dieser Frucht ist eine Ausstellung gewidmet, bei der die Besucher viel rund um das vermutlich beliebtestes Obst der Deutschen lernen können.
Und wer gezielte Fragen dazu hat, der kann sich an Alfred Oehler wenden. Der Pomologe kommt eigens zum Stadtfest aus Marburg in die Ohmstadt, um hier nicht nur Rede und Antwort zu stehen, sondern auch mitgebrachte Apfelsorten zu bestimmen. „Dazu brauche ich Kelch, Blüte, Stiel und Stielgrube“, führt der Apfelexperte im Interview aus. Mitzubringen sind daher neben mindestens drei Äpfeln selbst auch ein Zweig und Blätter des Apfelbaums.

Ganz viel Drumherum – das Kinderprogramm:
Das Markttreiben, die Musik, die Ausstellungen – auch für die jungen Gäste gibt es da schon allerhand zu sehen. Doch das ist noch längst nicht alles, denn speziell an die Kinder wurde an vielen anderen Stellen des Stadtfestes gedacht. Zum einen ist da natürlich der traditionelle Rummelplatz vor der Stadthalle. Dort locken Buden und kleine Fahrgeschäfte zum Verweilen. Auch in der Stadt selbst steht noch ein Karussell bereit – so können die Kleinen sich ein wenig zerstreuen, während ihre Eltern noch nicht ganz mit ihrem Marktbummel fertig sind.
Ein richtiges Highlight – und das im wahrsten Sinne des Wortes – bietet in diesem Jahr ein mobiler Kletterwald – und das mitten in der Stadt! „Mit dem Kletterpirat haben wir ein in Deutschland einzigartiges Event-Modul nach Homberg geholt“, freut sich Stephanie Viehl. Der Gewerbeverein bietet Kindern damit die Möglichkeit, sich wie ein Pirat auf dem Ausguck zu fühlen, der Blick schweift über die Dächer von Homberg, die Marktstände und das bunte Treiben. Von Leiter zu Leiter, von Mast zu Mast können die Kleinen – selbstverständlich unter fachkundiger Betreuung und gut gesichert – von Hindernis zu Hindernis klettern und sich zwischendurch immer mal wieder austoben oder ausruhen.

Ziemlich viel los in der Ohmstadt
Das „Apfel-Fest und flüssig“ verwandelt im Oktober die ganze Altstadt in einen Festplatz. Das Stadtfest läutet die Homberger Marktwoche ein, die mit dem bereits seit mehr als 460 Jahren stattfindenden Kalten Markt am Mittwoch darauf seine Fortsetzung findet. „Ziemlich viel los bei uns im Herbst“, so die einhellige Meinung der Organisatoren aus dem Gewerbeverein. Das Team rund um Julia Braun-Seibert, Michael Metz, Matthias Seibert, Stephanie Viehl, Wolfgang Danzeisen und Laura Ferrara Carretas genießt die Vorbereitungen trotz der arbeitsintensiven Zeit, denn: „Wir wollen, dass die Gäste und Besucher unserer Stadt an diesem Tag etwas erleben, Freude haben, sich gerne an uns erinnern und wiederkommen.“ Das sollte mit diesem abwechslungsreichen Angebot wohl gelingen!